In Chiusi, tief im berühmtesten Etruskerland, liegt Colle Santa Mustiola, ein Weingut, das nach der nahe gelegenen Katakombe von Santa Mustiola benannt ist - der Eingang zum Gut erfolgt durch ein etruskisches Grab!
Die Gegend ist international wenig bekannt (zumindest aus önologischer Sicht) und steht im Schatten der bekanntesten toskanischen Appellationen wie den nahe gelegenen Montepulciano und Montalcino. Doch die Weine, die hier entstehen, sind kraftvolle und elegante Ausdrucksformen des Sangiovese, die denen aus den nobleren Gebieten in nichts nachstehen.
Der erste Wein der Weinkellerei Colle Santa Mustiola stammt aus den 1990er Jahren, als Fabio Cenni beschloss, die Gegend von Chiusi mit seinem unglaublichen Weinbauerbe und den Familienbetrieb zu nutzen, um sich ganz dem Beruf des Winzers zu widmen.
Die Ausdehnung der Weinberge beträgt fünf Hektar. Erstaunlich ist die Forschung von Fabio Cenni, dem es im mühseligster Kleinarbeit gelungen ist, ein beeindruckendes genetisches Erbe zu kultivieren: 28 verschiedene Sangiovese-Klone, von denen vier aus den Zeiten vor der Reblausplage stammen, isoliert in einem alten Weinberg, der im Gobelet-System in sehr hoher Dichte (20.000 Rebstöcke pro Hektar!) bepflanzt ist. Die Erträge sind sehr niedrig und die Reifung besonders weit fortgeschritten, mit sorgfältig ausgeführten Spätlesen.
Die Böden, die auf Schwemmlandablagerungen aus Sand, Kieselsteinen und Ton liegen, halten das Wasser hervorragend zurück. Das Klima zeichnet sich durch grosse Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht aus, was auf die Nähe des Chiusi-Sees zurückzuführen ist. Es wird ausschliesslich Stalldung verwendet, und die einzigen Behandlungen erfolgen mit Kupfer und Schwefel. Die Arbeit im Keller ist pedantisch, mit grosser Sorgfalt in jeder einzelnen Phase der Weinbereitung und sehr langem Ausbau im Holz und in der Flasche, um das Beste aus dem Chiusi-Gebiet zu machen.
Colle Santa Mustiola produziert drei Weine: Kernos Rosato, Vignaflavia und Poggio ai Chiari, alle ausschliesslich aus Sangiovese.
